Europa braucht den Verbrennungsmotor.

Im Rahmen der Abstimmungen über die Gesetze aus dem „Fit-for-55“-Paket stimmt das Europaparlament diese Woche auch über seine Position zu den CO2-Emmissionsstandards für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge ab. Unter anderem steht dort ein Verbot des Verbrennungsmotors mit 2035 zur Diskussion.

Barbara Thaler, ÖVP-Verkehrssprecherin im Europaparlament, hat sich federführend dafür eingesetzt, dass der Transportausschuss einen Änderungsantrag eingebracht hat, nachhaltig in Europa hergestellte Biokraftstoffe und synthetische Kraftstoffe als klimaneutral zu klassifizieren. Sie sieht gute Chancen, dafür eine Mehrheit zu bekommen. „Europa braucht den Verbrennungsmotor, es ist nur logisch, wenn wir das Verbot streichen. Wenn wir ihn klimaneutral betreiben können, dann sichert das seine sinnvolle Weiterverwendung über 2035 hinaus. Ich bin überzeugt, dass wir einen europäischen Markt für nachhaltige Bio-Kraftstoffe und synthetische Kraftstoffe zulassen müssen. Denn Technologieneutralität ist entscheidend dafür, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Wir schützen das Klima und halten Europa wettbewerbsfähig. Der Green Deal muss auch ein Deal sein.“

"Wir schützen das Klima und halten Europa wettbewerbsfähig."

„Zusätzlich ist mir wichtig, dass durch dieses klare Bekenntnis zur Technologieneutralität auch Arbeitsplätze in der erneuerbaren Energiewirtschaft in Europa entstehen, sogenannte Green Jobs. Zwar werden wir nicht den gesamten Bedarf an erneuerbaren Energien in Europa produzieren können, daher wird es nicht ganz ohne Import funktionieren. Doch der Wandel hin zu Erneuerbaren sollte recht rasch und positiv auf dem europäischen Arbeitsmarkt bei uns spürbar sein. Außerdem werden wir so die Rohstoffabhängigkeit Europas nicht weiter nur nach China verlagern, sondern endlich aktiv reduzieren“, sagt Thaler.

Abschließend mahnt Thaler deutlich: „Klimapolitik darf nicht nur schwarz oder weiß sein. Ambitionierte Ziele sind gut, aber sie müssen mit der Machbarkeit Hand in Hand gehen. Batteriebetriebene Autos werden ihren Platz im Markt finden. Der Investitionsbedarf für die Infrastruktur für die komplette Umstellung auf E-Mobilität ist aber buchstäblich übermenschlich. Auch aus diesem Grund müssen wir auf Technologieneutralität setzen und parallel zum Ausbau der Elektrifizierung auch die alternativen Kraftstoffe ausbauen.“