Österreichs mittelständische UnternehmerInnen sind sauer. Wenn ich mit ihnen spreche, ärgern sie sich über das starre Korsett der inflexiblen Arbeitszeiten. Ich bin überzeugt, die große Masse der ArbeitnehmerInnen würde ihnen zustimmen: Hier mal ein paar Stunden mehr arbeiten, dafür dort ein langes Wochenende – eine Flexibilität, die den ÖsterreicherInnen derzeit absolut fehlt! Das spüre selbst ich in meinem Kleinbetrieb. Nun könnte ich mich ärgern, dass die Arbeitszeitflexibilisierung nicht längst harter Fakt ist.
Das Problem sehe ich allerdings an anderer Stelle: Österreichischen ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen fehlt in erster Linie der Rahmen für Selbstbestimmung. Wann verstehen wir endlich, dass nur in der Selbstbestimmung Chancen entstehen, die unser Land in die Entwicklung bringen?
Ich selbst stehe heute nur da, wo ich bin, weil ich mein Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen konnte. Ich gab meine Festanstellung auf, machte mich selbstständig und konnte durch meine nun flexiblen Arbeitszeiten ein Studium beginnen.
Selbstbestimmung ist die Chance, sich für Entwicklung entscheiden zu dürfen.
